Überall da, wo viele Menschen zusammenkommen und Gedränge herrscht, finden Taschendiebe ihre Opfer. Das geschieht vorzugsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln, an Bahnhöfen, in Fußgängerzonen, in Diskotheken und Gaststätten oder Volksfesten.
Die Trickdiebe gehen oft arbeitsteilig vor. Häufig lenken sie die Opfer ab, indem ein Täter einen Stau im Gedränge provoziert, die Opfer scheinbar unabsichtlich anrempelt oder etwa nach der Uhrzeit, dem Weg oder Ähnlichem fragt. Ein Mittäter nimmt die Geldbörse oder das Handy aus den Taschen der Opfer und verschwindet meist unbemerkt.
Opfer von Taschendiebstählen verlieren mehr als nur ihr Geld. Neben dem finanziellen Schaden ist der Diebstahl oft mit großem zeitlichem Aufwand und Ärger verbunden, z. B. weil entwendete Dokumente neu ausgestellt werden müssen. Für die Wiederbeschaffung von Ausweisen, Führerschein und anderen Dokumenten können schnell einige Hundert Euro zusammen kommen.
Im Hochsauerlandkreis wurden 2015 181 Taschendiebstähle gemeldet. 2016 sank die Zahl leicht auf 178 Taschendiebstähle.
Für die Polizei gestalten sich die Ermittlungen in der Regel schwierig. Werden die Diebe nicht auf frischer Tat ertappt und festgehalten, sind sie oft kaum ausfindig zu machen - zumal die Opfer erst später den Verlust bemerken und keine Beschreibung der Täter geben können. Deshalb ist die Prävention das beste gemeinsame Mittel im Kampf gegen den Taschendiebstahl.
Unter dem Slogan „Augen auf und Tasche zu! Langfinger sind immer unterwegs.“ informiert die Polizei im Hochsauerlandkreis
- über die Tricks der Taschendiebe
- wie Sie sich selbst vor Taschendieben schützen können
- und wie Sie sich - ohne sich selbst zu gefährden - verhalten können, wenn Sie einen Taschendiebstahl beobachten.
Neben Vorträgen an den Tagen
- Montag, 10. Juli 2017, 14:30 Uhr Kolpinghaus Neheim, Kapellenstraße 8, 59755 Arnsberg
- Donnerstag, 13. Juli 2017, 16:30 Uhr Hotel Zur Linde, Ruhrstraße 41, 59821 Arnsberg
befindet sich das Kriminalkommissariat Kriminalprävention am 14. Juli 2017, 09:30 h bis 11:30 Uhr mit einem
Infostand auf dem Wochenmarkt in Meschede.
Unsere Präventionstipps gegen TaschendiebstahlRechnen Sie vor allem in Menschenmengen damit, dass Diebe Sie ablenken wollen, um Sie zu bestehlen. Bleiben Sie misstrauisch, wenn Sie von Unbekannten angesprochen werden - mit welchem Anliegen auch immer.
- Tragen Sie Wertsachen und Dokumente nicht in der Handtasche bei sich, sondern verteilen Sie sie in verschlossenen Innentaschen Ihrer Oberbekleidung. Empfehlenswert sind auch Brustbeutel, Gürtelinnentaschen oder Geldgürtel.
- Tragen Sie Ihre Hand- oder Umhängetasche stets verschlossen unter dem Arm geklemmt und mit dem Verschluss zum Körper. In Geschäften, Fußgängerzonen oder ähnlich belebten Bereichen sollten Sie auch Ruck-säcke immer verschlossen unter dem Arm tragen.
- Verwahren Sie Wertgegenstände wie Geldbörse, Mobiltelefon und Schlüssel nicht in der Einkaufstasche, dem Einkaufskorb oder Einkaufswagen und legen Sie Ihr Portemonnaie an der Kasse nicht aus der Hand.
- Lassen Sie Gepäck und Wertsachen nie aus den Augen. Nehmen Sie Geldbörsen, Mobiltelefone, Schlüssel usw. immer aus Kleidungsstücken, die Sie an Garderoben oder über Stuhllehnen hängen. In Restaurants oder Cafés Taschen nicht an die Stuhllehne hängen, sondern auf Ihren Schoss stellen oder auf den Boden, fixiert zwischen Ihren Füßen. Legen Sie ihr Mobiltelefon nicht offen auf den Tisch, sondern behalten Sie es in einer verschlossenen Tasche.
- Führen Sie nur so viel an Bargeld mit, wie Sie brauchen.
- Notieren Sie sich die Daten Ihrer Geldkarten (Kontonummer und Bankleitzahl) und die Geräte-Nummer (IMEI) ihres Handys. Nehmen Sie die Notizen niemals mit, sondern bewahren Sie sie sicher Zuhause auf.
- Notieren Sie niemals die vierstelligen PIN-Codes von Debit- oder Kreditkarten sowie Mobiltelefonen, sondern lernen Sie diese auswendig.
- Wenn Sie doch einmal Opfer geworden sind oder einen Diebstahl beobachten:
- Verständigen Sie umgehend die Polizei über 110
- Machen Sie auf den Dieb aufmerksam und fordern Sie umstehende Passanten auf, Ihnen zu helfen.
- Kümmern Sie sich um Menschen, die bestohlen wurden und bieten Sie ihnen Hilfe an.
- Prägen Sie sich das Aussehen der Diebin/des Diebs möglichst genau ein und stellen Sie sich als Zeugin bzw. Zeuge zur Verfügung.
- Melden Sie den Diebstahl amtlicher Dokumente umgehend Ihrer kommunalen Verwaltungsstelle, bei ausländischen Dokumenten Ihrem Konsulat.
- Lassen Sie Debit- oder Kreditkarten unverzüglich sperren, wenn diese abhandengekommen sind. Dazu steht Ihnen unter der Telefonnummer: 116 116 ein gebühren-freier Sperrnotruf zur Verfügung.
- Veranlassen Sie die Sperrung von Debitkarten für das elektronische Lastschriftverfahren bei einer Polizeiwache (sog. KUNO-Sperrung).
- Informieren Sie umgehend Ihre Bank oder Sparkasse über den Verlust der Karten.
- Wenn Wohnungs- oder Fahrzeugschlüssel gemeinsam mit persönlichen Dokumenten (BPA/Fahrzeugschein) entwendet wurden, lassen Sie schnellstmöglich die relevanten Schließzylinder austauschen.