Der Landrat hatte zwei Frauen und drei Männer zu einer kleinen Feierstunde eingeladen und fand anerkennende Worte für die Geehrten, die in diesem Kreis ihre Geschichte erzählten.
Im April 2021 verständigte Julia Witt die Polizeileitstelle, nachdem sie feststellte, dass ein Jugendlicher außer Rand und Band war. Der 14-Jährige trat gegen ein Fahrzeug und wurde daraufhin von der couragierten Frau angesprochen. Der Tatverdächtige beleidigte die 36-Jährige massiv. Als er dann noch Mülltonnen umwarf und einen Fahrradfahrer attackierte, stieg die Warendorferin in ihren Pkw und folgte dem Jugendlichen bis zum Eintreffen der Polizisten. Allerdings hatte der 14-Jährige inzwischen ihr Auto massiv beschädigt. Er trat zunächst gegen die Fahrertür, dann auf die Motorhaube und anschließend mehrfach gegen die Windschutzscheibe, die dadurch zersplitterte. Letztlich musste die Warendorferin sogar einen kleinen Teil der Reparaturkosten selbst übernehmen.
Im Oktober 2021 kam Stefan Mußmann mit seinem Fahrrad an einem Passanten vorbei, der aufgrund eines Anfalls im Gebüsch lag und nicht ansprechbar war. Der 47-Jährige, der aus gesundheitlichen Gründen nicht selber die Leitstelle informieren konnte, handelte geistesgegenwärtig und hielt eine junge Autofahrerin an. Gemeinsam kümmerte sich der Sassenberger mit der 19-jährigen Violetta Schwarzkopf aus Versmold bis zum Eintreffen der Rettungskräfte um den hilflosen Mann.
Vermutlich hat ein weiterer hilfloser Mann sein Leben Friedrich Holstein zu verdanken. Mitten in der Nacht am 11. November 2021 war Friedrich Holstein auf dem Rückweg nach Hause, als er einen Fahrradfahrer auf der Straße liegen sah. Geistesgegenwärtig hielt der Münsteraner an, sicherte die Örtlichkeit mit dem Warndreieck sowie seinem Fahrzeug, an dem er das Warnblinklicht einschaltete und informierte die Rettung. Des Weiteren kümmerte sich der 58-Jährige um den jungen Mann, dessen Atmung ausgesetzt hatte. Nachdem dieser wieder selbstständig atmete, brachte er den Drensteinfurter in die stabile Seitenlage und blieb bei ihm bis die Rettungskräfte vor Ort waren. Überschattet wurde sein couragiertes Einschreiten durch einen rücksichtslosen Autofahrer, der zunächst über das Warndreieck und anschließend mit zunehmender Geschwindigkeit an dem Helfenden und dem Hilflosen vorbeifuhr, die glücklicherweise unverletzt blieben.
Ein gutes Gespür hatte Siegfried Bräuer in Dezember 2021, als er eine Seniorin im Taxi transportierte. Dem Ahlener gelang es, die sehr nervöse Frau zum Reden zu bringen und erfuhr, dass sie offensichtlich Opfer eines Schockanrufs werden sollte. Der Ahlener rief entgegen des Wunsches der älteren Frau ihren Sohn an und brachte sie dorthin. So bewahrte der 73-Jährige die Ahlenerin vor einem finanziellen Schaden.
Diese Männer und Frauen stehen stellvertretend für weitere Bürgerinnen und Bürger, die sich nicht scheuten ebenfalls die Polizei über hilfebedürftige oder verdächtige Personen zu informieren.
Allen couragierten Personen sagen wir DANKE.
Landrat ehrte Bürgerinnen und Bürger für ihre Zivilcourage
für ihre Zivilcourage